Galerie beim Feurle

Mathias Garnitschnig zu sehen von 10 Juli bis Mitte September 2025 In einer laborhaft anmutenden Umgebung sehen wir ein – ja, was? Der Form nach ist es ein Stein, leblose Materie. Aber wir entdecken Hautstrukturen, Poren, Falten, Haare, wenn man genau hinsieht: Schweiß. Leben! Im Werk von Mathias Garnitschnig begegnen wir immer wieder dem Begriff „Biomorph“. Wörtlich aus dem Griechischen wäre das in etwa „lebensförmig“, und tatsächlich entstehen nicht wenige Arbeiten unter Mitwirkung von Organismen wie Pilzen, Algen und Moosen. Er macht Lebensformen und Lebensspuren sichtbar, die uns sonst verborgen blieben. Betrachten wir den Hautstein genau, können wir nicht einfach wieder wegsehen. Er ist nicht länger ein Objekt, er wird lebendig – vor unseren Augen und durch uns, etwas fremdes Lebensförmiges. Wir können es nicht einschätzen, sind verunsichert. Muss man es füttern? Ist ihm kalt? Fürchtet es sich im Dunkeln? Wir müssen uns entscheiden – wollen wir es mögen oder von uns stoßen? Eine Frage, die sich bei vielem, was fremd erscheint, stellt. Wir müssen uns entscheiden.

Foto: ©patriciakeckeis

https://www.kulturzeitschrift.at/kritiken/etwas-lebendiges

close-alt close collapse comment ellipsis expand gallery heart lock menu next pinned previous reply search share star